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Geschichte

Partnerschaft mit der Gemeinde Pont d'Ouilly in Frankreich

Wie so oft im Leben ist der erste Versuch, eine deutsch-französische Partnerschaft ins Leben zu rufen, nicht sofort gelungen.

Doch Jacques Dumas, dem die Internationalisierung unserer Gemeinde am Herzen liegt und der - als gebürtiger Südfranzose - hier schon das Nationalspiel Rugby erfolgreich eingeführt hat, gab auch beim Thema Städtepartnerschaft nicht auf. Einen Kontakt zu einer Gemeinde in der Normandie hat er schon geknüpft. Es sollte sich daraus mehr entwickeln! Am 10. Januar 2014 trafen sich zehn interessierte Damen und Herren in der 'Kleinen Höll'. Jacques Dumas schilderte den bisherigen Verlauf der Gespräche mit dem Bezirk Unterfranken, der solche Partnerschaften seit vielen Jahren koordiniert und fördert. Am Ende stand fest, dass vom 16. bis 19. Mai die Gemeinde Pont D'Ouilly in der Normandie von einer hafenlohrer Abordnung besucht werden soll. Wie wir inzwischen erfahren haben, freuen sich unsere normannischen Gastgeber sehr über Besuch aus Unterfranken und haben ein großartiges Programm organisiert. Die im Mai geplante Reise ist bereits ausgebucht. Der Bezirk Unterfranken legt für die Suche nach 'passenden' Gemeinden Wert darauf, dass es Gemeinsamkeiten gibt. Margarete Schwind hat sich im Netz in und um Pont D'Ouilly umgeschaut und beschreibt im folgenden Text, inwieweit das dem Bezirk gelungen ist.

Willkommen bei den Sch'tis!
Pont D'Ouilly bemüht sich um eine Gemeindepartnerschaft mit Hafenlohr. Pont D'Ouilly, nur 937 km westlich von hier, liegt malerisch im Tal der Orne, in der Normandie. Das Dorf nennt sich Ville Fleurie, also Blumenstadt, und sieht wunderschön aus. Mit gut 1000 Einwohnern ist es ein bisschen kleiner als Hafenlohr, dafür ist es aus dem Zusammenschluss von drei Dörfern entstanden. Rund um Pont Bouillon darf sich die Normandie auch 'Schweiz' nennen, weil sie so hügelig und hübsch ist. Und 40 km entfernt liegt die aufregende Stadt Caen mit dem Hafen und den vielen alten Gebäuden und Monumenten. Die historische Brücke in Pont D'Ouilly haben deutsche Soldaten im 2. Weltkrieg zerstört. Vielleicht sollte man gerade deshalb über eine Verbrüderung der beiden Dörfer nachdenken! Andere, weniger problematische Gemeinsamkeiten gibt es ja auch: Ein Fischerverein, eine Tischtennislandschaft, eine Theatergruppe, Wassersportler, jede Menge Kirchen, z.B. die zum heiligen Johannes dem Täufer, und natürlich - Hochwasser. Das Dorf kann eine lange Geschichte erzählen, bis zum Karolingerkönig Karl dem Kahlen, und tut das auch gerne auf seiner Webseite mit vielen Gedenktagen und Darstellungen zum 'Kulturerbe', 'Patrimoine', wie die Franzosen sagen, 'das, was die Väter ihnen überlassen haben.' Das Hafenlohrtal wurde ja auch in der Karolingerzeit kultiviert und bietet reichlich Anschauungsmaterial. Wie überall in Frankreich hat die Region eine hervorragende Küche und man isst mit Leidenschaft gut. Wie bei uns gibt es zahllose Apfelbäume. Man produziert daraus Saft und Most und trinkt Cidre und natürlich Calvados. Dazu Pfannkuchen (aus Buchweisen), die so beliebt sind, dass ein Festival alljährlich den besten Galette-bäcker sucht und auszeichnet. Im April fand ein Musikfestival mit osteuropäischen Musikern statt - ein Grund mehr für Touristen, nach Pont D'Ouilly zu reisen. In der Weihnachtszeit sind es die Krippen der Kirchen, die die Pariser in die Normandie ziehen - viele haben dort ohnehin ein Ferienhaus, die Normandie ist ja nah an der Kapitale, mit dem Zug schnell zu erreichen.

Früher liefen im Tal der Orne große Wassermühlen und trieben Getreidemühlen und Textilindustrie (Wollweberei z.B.) an. Heute müssen die Probleme des Strukturwandels und der sinkenden Bevölkerungszahlen gelöst werden, wie bei uns.
Mehr und genauer hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Pont-d'Ouilly

Ich glaube, man kann ein bisschen was voneinander lernen oder abgucken.

Sprachprobleme löst beiden Jüngeren sowieso das Englische - das können die Franzosen inzwischen ganz gut. Und der eine oder andere Verrückte lernt auch Deutsch. Ich persönlich habe von Austauschprogrammen sehr profitiert, meine Kinder auch. Wenn man einen Anknüpfungspunkt hat (zum Beispiel Sport, Theater, Brot backen), dann wird jede Partnerschaft rasch unabhängig von Sprachkenntnissen, Unabhängig von dem, was die Schulen zustande bringen, kann man die Kinder hin und her einladen und über die Ferien beherbergen / losschicken. Das klappt in der Regel besser als über Agenturen und außerdem ist es deutlich preiswerter und viel individueller.

Die Normannen heißen in Frankreich aufgrund ihres eigenwilligen französischen Tonfalls ja Les Sch'tis und gelten als lustige und gesellige Biertrinker. Darüber gibt es einen wunderbaren Film, der allerdings nicht ganz in der Nähe des Örtchens spielt: 'Bienvenue chez les Sch'tis' oder Deutsch 'Willkommen bei den Sch'tis'. Wer den Film kennt, der wird nichts unversucht lassen, dass Hafenlohr und Pont D'Ouilly sich verbrüdern.

Margarete Schwind und C.F.

Zur Gemeindepartnerschaft zwischen Pont d'Ouilly und Hafenlohr gibt es einen Begleittext, der unter Geschichte nachgelesen werden kann.

Bilder über den Besuch der Hafenlohrer in Pont d'Ouilly gibt es unter Fotos.